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Torsten Knappick fährt Kurzholz mit einem 730-PS-Scania

Es gibt Tage, an denen träumt ein Unternehmer von einem PS-starken V8 und großen Mengen Holz. Was bleibt da anderes übrig, als einen Scania R 730 als Kurzholzzug zu kaufen: Ein dicker V8 für einen dicken Haufen Holz.

Das gibt es nicht oft in Deutschland. Das stärkste, das Lkw-Hersteller Scania auf Räder stellt, rollt meist in Skandinavien über die menschenleeren Straßen. Doch der Forstunternehmer Torsten Knappick aus dem Harz besitzt seit wenigen Wochen einen der wenigen Scania R 730 hierzulande. Knappick wollte einen leistungsfähigen Kurzholz-Lkw, hat aber auch Freude an PS. Denn die Zahl in der Modellbezeichnung steht natürlich für 730 PS, die unter dem Fahrersitz toben.
Außerdem ziert ein „V8“ den Kühlergrill und zeigt an, daß Scania der letzte große Lkw-Hersteller ist, der trotz EU-Abgasstufe Euro 6 V-Motoren verbaut. Auf die Frage, warum es ein 730-PS-Scania sein mußte, antwortet Unternehmer Torsten Knappick lachend: „Es gab keinen größeren.“ Tatsächlich ist der 730er die Endstufe bei Scania. Ursprünglich hatte der 44jährige einen R 580 V8 im Blick, gab aber seiner Freude an Pferdestärken nach, nach dem Motto: Man fährt nur einmal im Leben so einen leistungsstarken Lkw. Das blanke Chassis des starken Schweden hatte Händler Pero Pavic aus Lemgo auf dem Hof stehen, lediglich der Aufbau fehlte.

Kupplungspedal zum Schaukeln

Wenn er den Zündschlüssel dreht, kann auch der Fahrer Tino Koltermann ein Grinsen nicht unterdrücken. Er fährt den neuen Lkw und sagt zum für hiesige Verhältnisse überdimensionierten Motor: „Eigentlich ist der Lkw ein Spielzeug, aber fahren läßt er sich super, auch wegen des Opticruse.“ Das Opticruse ist ein automatisiertes Getriebe von Scania. Generell existieren zwei Varianten, mit und ohne Kupplungspedal. Knappick wählte die mit Kupplungspedal. Es muß beim Anfahren und Stoppen gedrückt werden, sämtliche Schaltvorgänge während der Fahrt übernimmt das automatisierte Getriebe. Für den Fahrer Tino Koltermann ist das Kupplungspedal ein Segen: „Es ist beim Freischaukeln des Lkw sinnvoll.“ Zwar bietet Scania generell auch einen elektronischen Freischaukelmodus. Wenn sich der Lkw aber mal richtig in einem Matschloch festgefahren hat, empfindet der Fahrer das manuelle Freizuschaukeln per Pedal wirkungsvoller. Am heutigen Arbeitstag aber wird das Kind auch ohne Freischaukeln geschaukelt. Denn der gelernte Landmaschinenschlosser Koltermann steuert den leuchtend roten Scania über top Waldstraßen in den Nationalpark Harz. Hier auf sachsen-anhaltinischer Seite nahe Ilsenburg am Fuße des Brockens liegt rauhbeugenweise Fichte. Der Unternehmer Knappick kauft in erster Linie Holz in Selbstwerbung. Seine Kunden sind Privatwaldbesitzer und Kommunen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Ein weiterer Auftraggeber ist der Nationalpark Harz. In sogenannten Vorbereitungshieben soll unter der hier weit verbreiteten Fichte Platz für gepflanzte Buchen geschaffen werden. So will die Nationalparkverwaltung schneller „Naturnähe in die Fläche bringen“, sagt Sabine Bauling, Leiterin des Fachbereichs Waldbehandlung im Nationalpark Harz, auf Nachfrage. Ziel sei nicht, forstwirtschaftlich nutzbare Buche zu erziehen, sondern Samenbäume zu etablieren. Um aber das Entstehen von Freiflächen aufgrund von Borkenkäferbefall zu minimieren, gibt es auch gezielte Eingriffe bei Käfernestern. Das Unternehmen Knappick ist hierfür ein wichtiger Partner. Zudem sorgt das Unternehmen aus Waldschutzgründen für eine rasche Abfuhr des eingeschlagenen Holzes. Darum wartet die Fichte in diesen Wäldern nur kurz auf ihr Waldtaxi.

Liftbare Antriebsachse für Wendigkeit

Ausgestattet ist das Scania-Taxi mit einem 6x4-Fahrgestell mit zweiter entlastbarer Antriebsachse, wodurch das Fahrzeug deutlich an Wendigkeit gewinnt. Aufgebaut ist auf Kundenwunsch ein Alu-Rahmen mit Stahlstirnwand, in deren Basis ein Staufach für Schläuche integriert ist. Weil der Scania-Fahrzeugrahmen grundsätzlich hinter dem Fahrerhaus verbreitert ist, um kurz danach schmal zuzulaufen, gleicht der montierte Alurahmen diese Kröpfung aus. Dadurch lassen sich die Rungen auf ganzer Linie unkomplizierter verschieben. [...]

Julian Delbrügge

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI November 2015 erschienen.

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