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Der Ponsse Scorpion in der Praxis – Forstunternehmer Gerhard Grießer ist ziemlich begeistert

Oftmals wurde über den neuen Harvester Scorpion bereits berichtet. Nun besuchte FORSTMASCHINEN-PROFI den Unternehmer Gerhard Grießer, um zu fragen, wie sich der Ponsse-Wunderknabe im forstlichen Alltag schlägt. Und der Profi ist überzeugt: die Trumpfkarte Scorpion sticht.

Der Forstmaschinenhersteller Ponsse hätte seinen neuesten Harvester auch Puma taufen können. Denn der Scorpion gleitet derart grazil durch diesen Fichtenwald in Schwaben, daß er eher an eine geschmeidige Katze als ein gepanzertes Spinnentier erinnert. Den Eindruck der Geschmeidigkeit vermittelt insbesondere die Kabine, die bei den meisten Bewegungen des Harvesters horizontal bleibt und kaum nach links und rechts pendelt. Grundsätzlich verantwortlich dafür ist das Drei-Rahmen-Konzept von Ponsse: Die drei Rahmenelemente gleichen einen Großteil der Fahrbewegungen aus, denn während sich Hinter- und Vorderwagen verschränken, sich jedem Hügel anschmiegen, bleibt die Kabine auf dem mittleren Rahmenteil weitgehend horizontal. Wobei diese Gliedrigkeit dann doch an einen Skorpion erinnert, und die Lage des Krans macht klar, warum diese Bezeichnung letztendlich doch sticht – Skorpion eben: Der Ponsse-Ausleger C50 ist an einer sogenannten Kranschwinge montiert, die zu beiden Seiten der Kabine verbolzt ist und so über die Kanzel nach vorne ragt, wie ein Skorpionstachel in Verteidigungsposition. In diesem Fall ist es eher eine Angriffsposition, denn Attacke ist angesagt: Streifenweise sollen die Fichten fallen, hier im Glenkbauernholz 20 Kilometer nördlich von Augsburg. Doch hier wird nicht stumpf ein Baum nach dem anderen auf die Seite gelegt. Der Scorpion greift mit Strategie an, und der Stratege heißt Gerhard Grießer. Der 37jährige Forstunternehmer gehört zu der Sorte Mensch, die morgens freudig erwachen und denken: „Was läßt sich heute besser machen als gestern.“ Und Grießer will vieles besser machen, er will Qualität bei der Holzernte, dem bestehenden Bestand und natürlich der Maschine. Und das zeigt sich hier im Privatwald Glenkbauernholz: „Die Leistung bekommst du durch Konstanz“, sagt Grießer und meint damit die Art, den Wald zu behandeln, aber auch, die Maschinen einzusetzen.
Der Wald ist die gewachsene Konstanz an sich: 22 Hektar, 60 bis 90 Jahre alter Fichtenreinbestand, hochgeschossene, bildschöne Bäume, wie sie auf dem fruchtbaren schwäbischen Boden wachsen, und darunter Naturverjüngung satt. Das Ziel ist klar: Dicke Fichte ernten und dabei der jungen Fichte keine Nadel krümmen. Damit das gelingt, stehen dem Forstunternehmer vor Ort seine langjährigen Mitarbeiter Viorell (seit zehn Jahren im Betrieb) und Konstantin (seit vier Jahren im Betrieb) als Zufäller zur Seite. Und während Gerhard Grießer in seinen Scorpion klettert, der genaugenommen ein Scorpion King ist, werfen Viorell und Konstantin ihre Husqvarnas an und knöpfen sich die erste Fichte vor.

Hiebsmaßnahme per Saumschlag

Die Maßnahme wird als Saumschlag umgesetzt, also ein 20 Meter breiter, etwa 250 Meter langer Streifen in den Bestand geschlagen. Der gesamte Bestand wird über die Jahre von Ost nach West auf diese Weise geräumt, da am Ostrand das älteste Holz steht, die leichteste Beute für einen hungrigen Sturm. Das ältere Holz soll also als erstes geschlagen, und zugleich der Westrand als Windriegel erhalten werden. Pro Streifen bleibt aber ein Fichtenblock als Schutz und zur Erziehung der Naturverjüngung erhalten. Um die Jungfichten zu schonen, nutzt Grießers Team drei Grundtechniken: Einmal knattern die beiden Zufäller ihre Sägen klassisch in die Fichte und keilen sie gezielt in die Gasse. Hier übernimmt dann Grießer im Scorpion, zieht den Stamm ein paar Meter die Gasse runter und arbeitet ihn direkt am Polterplatz im Bestand auf. Teilweise schneidet Grießer die Stämme direkt über dem Polter und sortiert sie so unmittelbar zu. Derart vorkonzentriert sammelt anschließend der seit 38 Jahren im Betrieb arbeitende Rückezugpilot Alfred Flamensbeck die Stämme ein, um sie an der Waldstraße zu poltern.
Während Grießer die Fichten durch das H7-Aggregat des Scorpion King jagt, bereiten die Zufäller ein oder zwei weitere Bäume vor. Doch anstatt diese auch gleich umzusägen, schalten die Sägenführer nun die Fichtenmopeds aus, um auf die große Säge des H7 zu warten. Sie warten nicht lange, das Team ist eingespielt. Die Kommunikation untereinander geschieht ohne Helmfunk, sondern nur über Augenkontakt, Fingerzeichen und Hupsignale. Schon rollt Grießer im Scorpion wieder vom Polterplatz zurück zu seinen wartenden Zufällern und wendet Technik Nummer zwei an: Er setzt das H7 an den mit eine Fallkerb versehenen Baum, um seitlich zwei Splintschnitte zu setzen und ihn dann von hinten abzutrennen. [...]

Julian Delbrügge

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI Dezember 2014 erschienen.

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