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(eb/red). Das jetzt vorgestellte Gutachten zum Nationalpark im Nordschwarzwald bildet die zentrale Entscheidungsgrundlage für die Landesregierung über einen möglichen Nationalpark Schwarzwald. Es befaßt sich mit einer Vielzahl von Fragestellungen, mit denen die Chancen und Risiken eines Nationalparks für die Region aufgearbeitet und gleichzeitig Potenziale und Lösungswege aufgezeigt werden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Minister Alexander Bonde und der SPD-Fraktionsvorsitzende Claus Schmiedel haben das Gutachten zusammen mit Gutachtern von "PricewaterhouseCoopers" und "ö:Konzept" am 8. April 2013 in Stuttgart präsentiert.


„Das nun vorliegende unabhängige Gutachten bestätigt unsere Einschätzung: Ein Nationalpark im Schwarzwald bringt nicht nur einen hohen ökologischen Mehrwert, sondern auch neue Chancen und wertvolle strukturelle Impulse für die Region“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich der Vorstellung des Gutachtens. Die Landesregierung werde daher den eingeschlagenen Weg fortsetzen. „Ich werde dem Ministerrat vorschlagen, Minister Bonde mit der Erarbeitung eines konkreten Vorschlags zu beauftragen“, kündigte Kretschmann an. „Die Gutachter haben alle vorgebrachten Punkte abgeklopft und kommen zu einem klaren Ergebnis: Ein Nationalpark ist eine Riesenchance für den Nordschwarzwald und für ganz Baden-Württemberg, für Naturschutz, Forst und Tourismus, aber auch für die Regionalentwicklung“, so Minister Alexander Bonde. Auch die SPD-Fraktion unterstütze die Einrichtung eines Nationalparks Schwarzwald, betonte Claus Schmiedel. „Das Gutachten bestätigt das hohe Arbeitsplätze-Potenzial für die Region. Insbesondere die Tourismusbranche kann mit Zuwächsen rechnen. Selbst pessimistisch kalkuliert, schafft ein Nationalpark unter dem Strich neue Arbeitsplätze.“

Die Langfassung sowie eine Zusammenfassung des Gutachtens sind unter folgender Internet-Adresse abzurufen: www.schwarzwald-nationalpark.de/index.php?id=20

In einem Interview (siehe hier) auf der Internetseite des Landes Baden-Württemberg sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am 8. April, daß der Holzindustrie die gleiche Holzmenge wie bisher aus anderen Wäldern zur Verfügung gestellt wird. "Die Sorgen sind unberechtigt", so der grüne Ministerpräsident, "denn das betrifft die Holzindustrie ganz wenig, aber selbst die, die es betrifft, werden davon nicht betroffen sein, denn wir sichern ihnen die Holzmengen zu, aus anderen Wäldern, die sie bisher aus dem Nationalparkgebiet auch hatten", stammelte Kretschmann. Für die Holzwirtschaft sei das alles neutral.

Die Sägeindustrie äußert jedoch generell deutliche Zweifel an solchen Aussagen und glaubt nicht an einen wirtschaftlichen und besonders touristischen Erfolg von Nationalparks. In einer Pressemitteilung vom 8. April nimmt die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e. V. folgendermaßen Stellung:

Berlin, 8.04.2013
Nationalparks sind keine Tourismus-Magnete

Als Argument für einen Nationalpark werden oft positive Tourismuseffekte angeführt. Daß es sich dabei allerdings nur um überzogene Erwartungen handelt, die nichts mit der Realität zu tun haben, zeigt eine aktuelle Studie. Viele Nationalpark-Befürworter erhoffen sich mit der Einrichtung eines Nationalparks auch eine touristische Belebung ihrer Region. Doch als Tourismus-Magnete haben sich Nationalparks bisher nicht erwiesen. Die im August 2012 veröffentlichte Studie von Project M, der Unternehmensberatung für die Tourismus- und Freizeitbranche, zeigt: Ob Bayerischer Wald, Eifel oder Harz – dies sind Regionen, die trotz Nationalparks seit Jahren mit rückläufigen Übernachtungszahlen zu kämpfen haben. Die nüchterne Bilanz: Im Zeitraum von 2006 bis 2011 sind die Übernachtungen im Bayerischen Wald um 2,9 Prozent, in der Eifel um 5,1 Prozent und im Harz um 5,4 Prozent zurückgegangen. Die Hoffnungen auf eine Belebung des Tourismusgeschäfts erscheinen vor diesem Hintergrund völlig überzogen. Lars Schmidt, Generalsekretär der Deutschen Säge- und Holzindustrie (DSH), erläutert: „Verschiedene Beispiele zeigen: Nicht der Nationalpark als Totalschutzzone ist die Besucherattraktion, sondern die eingerichtete touristische Infrastruktur. Ein verwilderter Wald ist für Urlauber unattraktiv, da ein Großteil der Waldfläche nicht mehr betreten werden kann. Spaziergänge, Wandern oder Mountainbiking sind nur eingeschränkt möglich und insbesondere nach Borkenkäferbefall aufgrund kahler Waldflächen unansehnlich.“

Marktanteilsverluste prägen Übernachtungsentwicklung in Nationalpark-Regionen

Eine Deutschlandkarte zeigt die Übernachtungsentwicklung der einzelnen Reisegebiete in der Bundesrepublik. Mittelfristig betrachtet (2006-2011), verzeichneten 139 deutsche Reisegebiete eine durchschnittliche Übernachtungszunahme von zwölf Prozent. Mit dem Bayerischen Wald, Berchtesgaden und dem Harz liegen drei Nationalparks in Regionen, die nicht nur Einbußen bei den Übernachtungen, sondern auch massive Marktanteilsverluste zu beklagen haben. Die Totalschutzzonen Kellerwald und Eifel befinden sich in Reisegebieten, die keine oder nur geringe Zunahmen bei Übernachtungen verzeichnen – was einem deutlichen Marktanteilsverlust gleichkommt. Vier Nationalparks aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg erstrecken sich über Reisegebiete, die sich hinsichtlich der Übernachtungszahlen unterdurchschnittlich entwickelt haben und leichte Marktanteilsverluste spüren. Mit den Nationalparks Hainich und Sächsische Schweiz sind lediglich zwei Nationalparks in Regionen verortet, die sich über Marktanteilsgewinne freuen können. Einer von ihnen profitiert allerdings vom Baumkronenpfad im Thüringer Hainich, der tatsächlich Besucher anzieht, jedoch außerhalb des Schutzgebiets liegt und mit den Stilllegungsflächen des Nationalparks Hainich nichts zu tun hat. „Diese Beispiele zeigen deutlich, dass es für die positive Entwicklung des ländlichen Raums ganzheitlicher Ansätze bedarf, die Bewirtschaftungs-, Naturschutz- und Erholungsaspekte ausgewogen berücksichtigen“, sagt Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e. V. (AGR). Und mit Blick auf den Nationalpark Bayerischer Wald ergänzt er: „Hier hat man die Fehler erkannt und die Verantwortlichen versuchen, seit nunmehr zwei Jahren mit einer Neustrukturierung und einem schlüssigen Organisationsmodell gegenzusteuern. Die Zahlen der Übernachtungen und Gästeankünfte sind dort in den vergangenen zehn Jahren stark eingebrochen.“

Nationalpark mit Subventionen und Einschränkungen verbunden

Naturschützer und Politiker suggerieren der örtlichen Bevölkerung, daß ein Nationalpark keine oder nur geringe Einschränkungen zur Folge hat. Schon ein Blick in die Verordnungen bestehender Nationalparke beweist das Gegenteil: Ein Betreten des Waldes ist in der Regel nur noch auf dafür gekennzeichneten Wegen gestattet und größere Wandergruppen dürfen lediglich mit Genehmigung der Nationalparkverwaltung in das Gebiet. Waldprodukte wie beispielsweise Beeren, Pilze, oder Brennholz können aus den im Kerngebiet liegenden Gebieten nicht mehr genutzt werden. Viele Wege werden ganz gesperrt oder sogar unter hohen Kosten zurückgebaut. Zudem werden Nationalparks zum überwiegenden Teil aus Steuermitteln finanziert, die als Subventionen vom Landeshaushalt oder der EU aufgebracht werden müssen. So liegen die jährlichen Ausgaben bei den bestehenden Nationalparks Bayerischer Wald, Hainich, Kellerwald-Edersee und Harz zwischen 250 und 640 Euro je Hektar. Dem stehen Einnahmen von etwa 100 Euro je Hektar gegenüber. 



Über die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e. V. (AGR)

Die AGR ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden der Rohholz verbrauchenden Branchen in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Die AGR setzt sich für eine optimale Versorgung seiner Mitgliedsunternehmen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz ein. Dabei tritt sie in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik sowie Forschung und Lehre, um die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung von Holz zu verbessern.

Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie

Die Deutsche Säge- und Holzindustrie ist ein Zusammenschluss zwischen dem Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland e. V. (BSHD) und dem Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie e. V. (VDS).  Gemeinsam vertreten sie die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei stehen die Verbände ihren Mitgliedern, darunter mehr als 600 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützen die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Um dies zu erreichen, treten beide Verbände seit dem 1.1.2013 offiziell unter dem Dach „Die Deutsche Säge- und Holzindustrie – Bundesverband e. V. “ gemeinschaftlich in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht Die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.

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