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Die neuen Ponsse-Achtrad-Harvester überzeugen in Deutschland

Früher war alles besser – Wer kennt diese „Weisheit“ nicht? In manchen Fällen steckt aber durchaus ein Funke Wahrheit dahinter. Ein Beispiel findet sich bei Ponsse. Früher beinhaltete die Produktpalette einen Achtrad-Harvester, den HS 10 Cobra. Im Jahr 2000 wurde dieses Modell ersatzlos gestrichen, warum genau, weiß heute keiner mehr. Knapp zehn Jahre mußten Ponsse-Kunden danach auf einen Harvester mit vier Achsen verzichten (oder sich bei der Konkurrenz umsehen). Auf der letztjährigen Elmia Wood präsentierten die Finnen gleich zwei Achtrad-Vollernter. Inzwischen haben beide Modelle auch deutschen Waldboden unter ihre acht Räder genommen: der Fox auf einer Demotour, der Ergo 8w sogar schon beim ersten Kunden.

Der C22-Kran des Ponsse Fox reicht nicht nur elf Meter weit, sondern – für einen Parallelkran eher untypisch – auch sehr hochDer Ponsse Fox ist eine komplett neue Maschine ohne Vorgängermodell. Zwischen dem Einstiegsmodell Beaver und dem starken Ergo positioniert, zählt der Fox zur klassischen Harvester-Mittelklasse. Gegenüber den meisten Mitbewerbern trumpft der Fox jedoch mit seinen serienmäßigen acht Rädern auf. In Zeiten kontrovers geführter Bodenschutz-Debatten wird so ganz schnell jeder Förster zum Freund ... Ein geringerer Bodendruck durch Verteilung des Gewichts auf acht statt sechs Räder ist aber nur eine Seite der Medaille. Während einer Vorführtour konnten deutsche Forstunternehmer auch die weiteren Vorzüge des Fox entdecken. Ponsse-Importeur Wahlers Forsttechnik hatte rund 70 interessierte Kunden zu den Praxis-Vorführungen im Dezember 2009 eingeladen. Was vielen positiv auffiel, war die gute Standsicherheit bedingt durch den tiefen Schwerpunkt; im Gegensatz zu einer 34-Zoll-bereiften Hinterachse einer Sechsrad-Maschine baut eine Bogieachse mit 26,5 Zoll großen Rädern wesentlich niedriger. Einen festen Stand kann der Fox gut gebrauchen, schließlich rüstet ihn Ponsse serienmäßig mit einem elf Meter weit reichenden Kran aus. Der C22 ist ein ganz neues Modell und bietet einige interessante Ausstattungsdetails. Wie bei den Typen C33 und C55 handelt es sich um einen Parallelkran, in punkto Funktionsweise gingen die Finnen jedoch neue Wege. Während herkömmliche Parallelkrane über eine sogenannte Reaktionsstange verfügen, übernimmt beim C22 ein hydraulisches System diesen Part. Dies führt einerseits dazu, daß sich der Kran einfach und exakt positionieren läßt – bei den Vorführungen zeigten sich auch viele Teleskopkran-Verfechter positiv überrascht –, er zudem aber auch besonders beweglich ist. So erreicht der C22 problemlos auch große Höhen von rund zehn Meter, was ihn in Kombination mit einem Fäller-Sammler-Aggregat für die Energieholzernte prädestiniert; klassische Parallelkrane müssen da passen. Im Vergleich mit dem C33 sei der neue Kran „einige hundert Kilogramm“ leichter, erklärt uns der finnische Fahrer auf der Vorführtour.

Dies kommt dem Kraftstoffverbrauch ebenso zugute wie das starke Schwenkwerk, das aufgrund der Ausrüstung mit zwei Schwenkmotoren mit einem geringeren Hydraulikdruck betrieben werden kann. Wegen des geringen Krangewichts läßt sich der Krantilt auch sehr nah an der Maschine und somit in engen Gassen einsetzen, weshalb auch schlecht erreichbare Bäume geerntet werden können. Löblich, daß trotz der leichten Bauweise die Leistung nicht gelitten hat: Mit 180 kNm Hubmoment liegt der C22 nur 10 kNm unter seinem großen Bruder C33. Daß der Fox eine ganze Klasse unterhalb des Ergo angesiedelt ist, macht der Blick aufs Aggregat deutlich. Während am Ergo die starken Modelle H6 oder H7 verbaut werden, muß sich der Fox-Käufer serienmäßig mit dem H53e begnügen. Dank des geringen Gewichts von 870 Kilogramm harmoniert es besonders gut mit dem langen Kran und erreicht trotzdem ordentliche Werte von 50 Zentimeter Walzenöffnung und 18 kN Vorschubkraft. Auf Wunsch ist das H6 auch für den Fox lieferbar – allerdings nur mit einer kürzeren Kranversion mit zehn Meter Reichweite. Unter der Haube des Fox steckt eine weitere Abgrenzung zum Ergo: Der 197 PS starke Mercedes-Motor kommt mit nur vier Zylindern aus, was gegenüber den in dieser Leistungsklasse vorherrschenden Sechszylindern zwar das Sounderlebnis schmälert, aber auch die innere Reibung, das Gewicht und die Abmessungen reduziert.

Die technischen Daten im Überblick, per Mausklick vergrößernErster Achtrad-Ergo ausgeliefert

Mit satten 279 PS spielt der Ergo in einer anderen Liga. Ponsses Bestseller war bisher nur als Sechsrad-Maschine erhältlich und bekam zur Elmia Wood 2009 eine 8w getaufte achträdrige Variante zur Seite gestellt. Inzwischen ist diese Version nicht nur lieferbar, sondern sogar bereits beim ersten Kunden in Deutschland im Einsatz. Gerhard Lühring aus dem niedersächsischen Clenze bei Uelzen bekam seinen Ergo 8w Mitte Dezember 2009 ausgeliefert und arbeitet seitdem fleißig damit. Sein erstes Fazit fällt durchweg positiv aus. Lühring lobt vor allem die Standsicherheit des 8w; er kann es beurteilen, schließlich ersetzt der neue Harvester in seinem Betrieb einen acht Jahre alten Sechsrad-Ergo. Besonders gut gefällt ihm auch das neue H7-Aggregat: „Es ist viel schneller und besitzt deutlich mehr Durchzugskraft als das Vorgängermodell H73. Außerdem kann ich mir alle Funktionen individuell am Computer einstellen“, erklärt Lühring. Das H7 ist das zweitgrößte Aggregat von Ponsse, das Topmodell H8 bleibt dem Starkholzharvester Bear vorbehalten. Mit 65 Zentimeter Walzenöffnung und 64 (optional 72) Zentimeter Fälldurchmesser sollte aber bereits das H7 nur selten an seine Grenzen stoßen. Anders als beim Fox haben Ergo-Kunden die Wahl zwischen zwei grundverschiedenen Kranen: Der C33 ist ein Parallelkran, der C4 ein Teleskopkran. Gerhard Lühring entschied sich für den C4, einen mit 228 kNm Hubmoment sehr kräftigen Kran mit zehn Meter Reichweite und bestellte auch die Option „innenliegende Hydraulikschläuche“ mit. Wenngleich der 8w denselben „Vornamen“ trägt wie sein sechsrädriger Bruder, handelt es sich doch um eine komplett neue Maschine. Das gesamte Chassis ist eine Neukonstruktion – mit dem angenehmen Nebeneffekt einer kürzeren Motorhaube und somit besseren Übersichtlichkeit. Ein stärkeres Mittelgelenk mit Hydraulikzylindern statt Zahnplatten gehört ebenfalls zu den Neuerungen. Genauso wie der Fox ist der Ergo 8w optional mit balancierten Bogies erhältlich; auch Gerhard Lühring gönnte seinem Harvester dieses Extra.

Der Forstbetrieb Lühring ist ein echter Familienbetrieb: Neben Gerhard Lühring arbeitet auch seine Frau Susanne als Bürokraft tüchtig mit, während der 32jährige Sohn Matthias als Fahrer beschäftigt ist. Zu seinen Aufgaben zählen aber auch kleinere Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Maschinen. Ein weiterer angestellter Fahrer sorgt dafür, daß die Forstmaschinen bestmöglich ausgelastet werden, bei Bedarf auch im Zweischicht-Betrieb. Neben dem neuen Ergo 8w besitzt Firma Lühring einen Ponsse Buffalo Forwarder mit 14 Tonnen Zuladung. Auch das Verhältnis zu Ponsse-Importeur Wahlers Forsttechnik läßt sich als familiär bezeichnen, seit 2002 arbeiten beide Firmen zusammen. Doch wie wichtig sind denn nun die Achtrad-Harvester für den Importeur? Ziemlich wichtig, meint Wahlers-Geschäftsführer Michael Rathjen: „Mit unseren neuen Achtrad-Maschinen sind wir jetzt sehr gut aufgestellt. Ich kann mir vorstellen, daß sich die Achtrad-Quote beim Ergo bei über 50 Prozent einpendeln wird.“

www.wahlers-forsttechnik.de

Jan Biernath

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