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Großrückezüge im Überblick – Zuladung ist nicht alles, aber ohne Zuladung ist alles nichts ...

Ein Rückezug in der 20-Tonnen-Klasse hat in Deutschland so gut wie keine Chance – jedenfalls nicht in seiner ursprünglichen Version als Rückezug. Auch als Basis- oder Trägermaschine für Sondergeräte wie Hacker, Holzbrecher, Scheibenpflüge, Hochleger oder pneumatische Pflanzmaschinen ist so ein Großrückezug hier vermutlich nur sehr selten anzutreffen.

Um einen 20-Tonnen-Rückezug, auf beamtendeutsch Tragschlepper, auf neudeutsch auch immer wieder gerne Forwarder genannt, bei seiner ursprünglichen Arbeit, dem Holzrücken, zu beobachten, ist ein Ausflug mindestens nach Skandinavien oder Irland/Schottland notwendig. Wenn man dann auf so einen Trumm trifft, merkt man sofort, daß sich der Weg gelohnt hat. Es löst immer wieder Begeisterung aus, was ein Team aus guten Fahrern mit einem Zwanzigtonner in drei Schichten aus einem Bestand herausholen kann, ohne auch nur sicht- und spürbare Schäden am Boden und am Restbestand zu hinterlassen. Sicher, in Schweden und Finnland hat man oftmals andere Bodenverhältnisse; felsiger Untergrund überwiegt hier, aber wer will, schafft es auch hier, Zerstörungen anzurichten. Nicht so die Profis in ihren Rückezügen mit Zuladungen bis 20 Tonnen und mehr. Dann denkt man schaudernd an die damaligen Bodendiskussionen und die Hysterie um angeblich zu schwere Rückezüge, überflüssige Radventile und viele andere Dummheiten zurück. Der Chef der BaySf und sein willfähriger Professor aus Freising wurden damals wohl zu Recht in Karikaturen mit Narrenkappen dargestellt. Sicher, eine Marktübersicht in Deutschland über Rückezüge mit 20 Tonnen Tragfähigkeit ist so unnötig wie ein Kropf, denn diese werden hier niemals eine Chance bekommen, dafür sorgt die urdeutsche Eigenschaft der forsttechnischen Selbstkastration. Diese Marktübersicht dient somit nur der Maschinenfreude unserer Leser, denn sehr viele Leser haben sich als Fans dieser Maschinen geoutet. Es ist ein kleiner Weihnachtsgruß an alle Freunde dieser Maschinen. Einmal sollte man sich etwas gönnen! Und wenn nicht zu Weihnachten, wann dann?

Von der selbstgebauten Meterholzkarre bis zum Zwanzigtonner

Um uns langsam an die dicken Zwanzigtonner heranzutasten, fangen wir erst mal ganz von vorne an. Rückezugtechnik von vorne bedeutet in Norddeutschland 1972. Ein gewaltiger Sturm tobte in diesem Jahr durch Niedersachsen und brachte große Mengen Holz zu Boden. Bis zu diesem Sturm arbeitete man in norddeutschen Wäldern oftmals mit dem Unimog, der in der Regel eine Werner-Forstausrüstung, bestehend aus Doppelwinde, Bergstütze und manchmal auch Frontpolterschild, angebaut hatte. Ab Mitte der 60er Jahre entstand bei Welte in Süddeutschland ein deutscher Forstspezialschlepper, der ab sofort die Vormachtstellung von Werner in Frage stellte. In Deutschland rückte man zu dieser Zeit Langholz in allen Dimensionen, angefangen bei den Kiefernsortimenten „Grubenholz“ und „Bauholz“, über schwache Fichtenstangen hin zu starken Laubholzsortimenten bei der Eiche und der Buche. Wenn vom Kurzholz die Rede war, meinte man in der Regel die auf einen Meter Länge gesägten Fichten und Kiefern, die heute ins drei oder zwei Meter lange Industrieholzsortiment gehen. Dieses sogenannte „Meterholz“ war damals das Standardsortiment in den norddeutschen Nadelholzbeständen. Gerückt wurde dieses Holz mit in der Regel selbstgebauten Rückekarren hinter landwirtschaftlichen Schleppern. Das hieß also, das Holz mit der Hand im Bestand aufladen und es draußen am Weg wieder mit der Hand abladen und sauber (!) poltern, man sagte übrigens „aufsetzen“ dazu. Das war eine mühselige Tätigkeit, die jedoch ihren Mann ernährte. Einen solch ruinösen Wettbewerb wie später beim Einsatz hochmoderner Forstmaschinen gab es beim Meterholz damals noch nicht, denn das Meterholz wurde fast nur in die heimischen Werke geliefert, die als solide Zahler galten. Unter dem sich damals langsam entwickelnden Forstunternehmertum gab es einige Spezialisten, die es beherrschten, das Meterholz mit der Seilwinde zu rücken. So zum Beispiel der ehemalige Vorsitzende der niedersächsischen Forstunternehmer, Hans-Jürgen Narjes. Dieser besaß schon damals einen modernen Skidder der Marke Timberjack. Auf die Hercules-Eintrommelwinde spulte er nebeneinander zwei Seile auf. Seine Forstwirte packten das eingeschlagene Meterholz im Bestand auf Unterlagen; die Rauhbeuge war immer zwischen zwei und fünf Raummeter groß. Nun fuhr Narjes mit dem Skidder mit einem Hinterrad an die Rauhbeuge, legte je ein Seil rechts und links um die Rauhbeuge herum und zog die Seile ein. Durch das Gegenlager des Skidder-Hinterrades konnte die Rauhbeuge in den zwei Seilen zu einem länglichen Bündel fest zusammengeschnürt werden, das schließlich vom Heck des Skidders nach hinten und schräg nach oben abstand. Dann mußte dieses Bündel nur noch sauber draußen am Polter abgesetzt werden. Narjes beherrschte diese Technik meisterhaft und konnte sich so einen kleinen Vorteil gegenüber der mühseligen Handarbeit verschaffen. [...]

Dieter Biernath

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI Januar 2017 erschienen.

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