Offcanvas Section

You can publish whatever you want in the Offcanvas Section. It can be any module or particle.

By default, the available module positions are offcanvas-a and offcanvas-b but you can add as many module positions as you want from the Layout Manager.

You can also add the hidden-phone module class suffix to your modules so they do not appear in the Offcanvas Section when the site is loaded on a mobile device.


Extrem nasser Spätsommer legt in vielen Wäldern
Österreichs die Arbeit lahm

Anfang September ist Holzmesse in Klagenfurt, das ließe sich doch prima mit einer Einsatzreportage im südlichen Österreich verbinden – so jedenfalls die Idee. Gleich der erste Anruf bringt einen Treffer: „Ja, ich weiß einen interessanten Betrieb, ich geb’ dir mal die Nummer.“ Als auch der genannte Unternehmer prompt zusagt, könnte die Stimmung kaum besser sein.

Unser Informant hatte nicht zuviel versprochen: Das Unternehmen Holzernte Gruber verfügt über einen technisch anspruchsvollen Maschinenpark, der die Erledigung nahezu aller forstlichen Arbeiten ermöglicht. Die Steiermärker haben sich auf Steilhangeinsätze spezialisiert – bei den üblicherweise vorherrschenden Bedingungen jetzt keine große Überraschung ... Die Ausstattung ist konsequent auf den Steilhang ausgelegt und hat beinhaltet anderem mehrere Raupenharvester, Forwarder mit Traktionswinden, Seilkrane und 6x6-Holz-Lkw. Doch zur Zeit läuft fast nichts – dabei sind die Auftragsbücher voll, aber: „Das war der nasseste August, den ich erlebt habe“, erzählt Anton „Toni“ Gruber. Der 59jährige ist Gründer und Geschäftsführer des Holzernteunternehmens mit Sitz im steirischen Gaal. Anfang September sind wir nun in seinem Toyota-Pickup unterwegs, um vielleicht doch die eine oder andere Maschine im Einsatz zu sehen. Die erste Station führt uns in einen Bestand von Waldbesitzer Reinhard Pojer, wo die Firma Gruber die Erstdurchforstung erledigen soll. Wolfgang Jantscher tastet sich mit dem Komatsu 911.5 X3M, besser bekannt als Snake, die Gasse hinunter. Eigentlich hat bei Gruber jeder Fahrer seine feste Maschine, doch da der Stammfahrer dieses Harvesters im Urlaub ist, übernimmt Jantscher die Testfahrt; umgewöhnen muß er sich nicht, schließlich fährt auch er regulär einen Snake. Der Test bringt allerdings keine positiven Ergebnisse: Der Boden ist schlicht zu naß. Sicher könnte der X3M dank seiner Raupenlaufwerke hier arbeiten, die Gasse würde dabei aber übel „umgepflügt“, und das will natürlich niemand.

Gut, dann schauen wir mal, ob wenigstens die Forwarder arbeiten können, schließlich sind drei der insgesamt sechs Forwarder im Hause Gruber mit einer Traktionswinde bestückt. In einem anderen Bestand treffen wir etwas später Klaus Schmölzer. An sich ist er hier mit den Rückearbeiten fertig, aber vielleicht könnte er fürs Foto noch einmal mit angehängtem Traktionswindenseil die Gasse hinunterfahren? Würde er gerne, aber bereits beim Wenden auf dem Weg zeigt sich: Das wird heute nichts. Schade, denn der Forwarder ist etwas besonderes, nämlich der einzige Nicht-Komatsu unter allen zwölf Forwardern und Harvestern der Firma Gruber. Im Jahr 2012 entschied Toni Gruber, daß man ruhig mal ein anderes Fabrikat ausprobieren sollte – obwohl man mit „den Roten“ durchaus zufrieden ist, was nicht zuletzt die beiden 2014 angeschafften Snake belegen. Aber bekanntlich kann es ja nie schaden, sich Optionen freizuhalten, also schauten sich die Steirer den Ponsse Buffalo einmal etwas näher an. Der 14-Tonnen-Forwarder machte einen guten Eindruck, Gruber gefielen besonders die robuste Bauart („da, wo es drauf ankommt, verbauen die richtig viel Material“) und die einfache Bedienung – also wurde gleich ein Exemplar bestellt. Dem Einsatzspektrum entsprechend wählte Holzernte Gruber die „Alpine“-Version, die mittels Traktionswinde, Krantilt und weiterer Zutaten für die Arbeit im Steilhang optimiert wird. Das Seilwindensystem stammt vom Schweizer Hangprofi Herzog Forsttechnik, es bietet zehn Tonnen Zugkraft und faßt 280 Meter 15er Seil. Optional sind sogar 350 Meter Seilkapazität möglich, allerdings nur mit 13 Millimeter starkem Seil, weshalb dann die Zugkraft auf 7,3 Tonnen begrenzt wird. Serienmäßig stattet Ponsse seinen Forwarder mit einem richtig starken Antrieb aus, der Sechszylinder von Mercedes-Benz leistet 279 PS und 1.100 Newtonmeter; ab dem Modelljahr 2015 legen die Finnen sogar noch sieben Pferdchen und 50 Nm drauf.

Der Seilkran kann steil und naß

Raupenharvester und Hangforwarder sind also bei extremer Nässe machtlos, dennoch steht bei der Firma Gruber nicht alles still: Die Seilkrane können bei fast jeder Witterung arbeiten. Der Betrieb setzt zwei TST 800 4t ein, die auf Iveco- und MAN-Fahrgestellen aufgebaut sind. Genaugenommen handelt es sich bei diesen Maschinen um Gebirgsharvester, das heißt, sie verfügen über einen eigenen Kran mit Harvesteraggregat. Ein Gebirgsharvester kann also alleine arbeiten, während den Standard-Seilkran stets eine weitere Maschine (meist werden mit einem Prozessor bestückte Bagger genutzt) beim Aufarbeiten des Holzes unterstützen muß – Toni Gruber hält dieses Verfahren deshalb für viel zu umständlich. [...]

Jan Biernath

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI Oktober 2014 erschienen.

Wir benutzen Cookies
Diese Webseite verwendet lediglich technisch notwendige Session-Cookies, um die Funktion der Seite zu ermöglichen. Es werden keine Cookies für die Analyse des Userverhaltens oder Tracking eingesetzt.